Spaziergang am Strand
Heute Morgen war ich in Elba am Strand spazieren. Es war noch früh. Das Meer war wild und unglaublich schön. Es hatte in der Nacht und kurz vorher geregnet. Der Strand war noch fast menschenleer. Nur die Wellen, der Wind, der Sand und ich. Morgens und abends sind für mich die schönsten Zeiten am Strand.
Ich liess meinen Blick über das Meer gleiten, spürte die pure, reine Energie und beobachtete die Wellen. Diese Schönheit, diese Kraft, die das Meer ausstrahlt, sind für mich immer wieder magisch. Die Wucht des Wassers, wenn die Wellen brechen. Der schaumige Teppich, der sich auf dem Sand ausbreitet. Welle für Welle, im eigenen Rhythmus. Die Spuren des Lebens – Fussabdrücke – verschwinden. So als wären sie nie da gewesen.
So wie die Wellen den Strand glätten und so immer wieder für einen Neubeginn sorgen, haben wir die Möglichkeit, jeden Tag neu zu beginnen. Unser Leben und unsere Prioritäten neu auszurichten. Zu spüren, was uns gut tut und danach zu handeln. Das Spiel der Wellen ist für mich Sinnbild dieser Freiheit, die wir jeden Tag haben. Auch wenn es möglicherweise nur die Denkweise ist, die wir ändern können. Wir entscheiden, was wir denken. Wir entscheiden, ob wir uns ärgern oder etwas ändern. Wir entscheiden, was wir geben und was wir ausstrahlen. Das Wissen, dass wir diese Freiheit jeden Tag haben, hat etwas unglaublich Befreiendes. Die Wellen gehen jeden Tag ihrem Ur-Rhythmus nach. Egal, ob wir uns nerven oder unser Leben mit Freude und Dankbarkeit leben.
Der Strand auf meinem Spaziergang sieht immer wieder anders aus: Ein Teil besteht aus feinem Sand, der nächste Abschnitt ist mit Steinen gesäumt. Die Steine werden grösser, anschliessend wieder kleiner. Dann wird der Sand plötzlich grobkörniger und fühlt sich unter den nackten Füssen rauer an. So unterschiedlich die verschiedenen Strandabschnitte sind, so unterschiedlich sind wir Menschen. Jeder von uns braucht etwas anderes, um sich glücklich und erfüllt zu fühlen. Wichtig ist, dass wir uns die Zeit nehmen, zu spüren, was wir brauchen oder eben, nicht brauchen.